Auch der EU-Staat Italien bietet mittlerweile Lizenzen für Online Casinos an. Diese Möglichkeit ist jedoch noch relativ neu und das Verfahren noch nicht gänzlich ausgereift. Obwohl gerade Italien eine lange Tradition des Glücksspiels hat, denn schon die alten Römer liebten es, um Echtgeld zu spielen. In der jüngsten Geschichte des Landes kam es aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage zu einigen strukturellen Änderungen, auf die wir weiter unten noch genauer eingehen werden.
Antrag für eine Lizenz
Das Problem, mit welchem sich Italien konfrontiert sah, ist, dass die EU die italienische Gesetzgebung kritisierte. Denn die italienischen Gesetze schlossen vor allem ausländische Wettbewerber aus und verschafften so den staatlichen Anbietern von Glücksspiel im Internet einen enormen Vorteil. Insbesondere galt dies für Lotterien und Sportwetten, aber eben auch für Online Casinos. Zuständig war zunächst die 1927 gegründete Amministrazione Autonoma dei Monopoli di Stato AAMS (zu Deutsch: Autonome Verwaltung der Staatsmonopole). Im Jahr 2000 wurde die Agenzia delle Dogane (zu Deutsch: Zollagentur) gegründet, welche 2012 mit der AAMS fusionierte und so zu einer der drei großen Steuerbehörden Italiens wurde. Die nun arbeitende ADM (Agenzia Dogane Monopoli) ist beispielsweise zuständig für die Steuern auf Tabakwaren, die Zölle bei Ein- und Ausfuhren und eben den Bereich des Glücksspiels. Das Problem: Erst mit einer weiteren Regeländerung in 2018 gab es etwas mehr Klarheit, wie die ADM überhaupt vorgehen soll und erst langsam pendelt sich die Arbeit dieser Agentur ein.
Das zeigt sich zum Beispiel bei der Lizenzierung von Online Casinos, die ebenfalls 2018 langsam Fahrt aufgenommen hat. Seitdem werden 120 Lizenzen vergeben, für die jeweils 200.000 EUR auf den Tisch gelegt werden müssen. Alle diese Lizenzen sind bis Ende Dezember 2022 gültig. Was danach passiert ist jedoch noch nicht ganz klar. Das dürfte auch daran liegen, dass die EU noch immer nicht so ganz einverstanden mit den aktuellen Gesetzen in Italien ist. Um jedoch eine der aktuellen Lizenzen zu bekommen, gelten dieselben strengen Vorschriften, wie sie auch in anderen EU-Ländern zu finden sind.
Schutz der Spieler
Das zeigt sich beispielsweise auch beim Schutz der Spieler, die in Italien möglicherweise einer höheren Gefahr ausgesetzt sind. Warum? Weil die Italiener ein Volk sind, dass es wirklich liebt zu spielen. Es gehört mit einem Umsatz von fast 100 Milliarden EUR im Jahr 2016 zu den TOP3 der Glücksspielländer Europas (inklusive Sportwetten und staatlicher Lotterie). Vergleicht man dies mit Deutschland unter der Berücksichtigung der Einwohnerzahl, so ist es in Italien ein Vielfacher mehr. Kein Wunder also, dass auch hier der Schutz der Spieler von großer Bedeutung ist. Wie genau die italienische Behörde hier vorgeht, ist noch nicht auf englisch publiziert. Fest steht jedoch, dass die üblichen Techniken, wie zum Beispiel der Selbstausschluss, zum Tragen kommen.
Finanzielle Vorgaben
Eine Hürde, um eine italienische Lizenz zu erhalten, ist der bereits erwähnte Betrag von 200.000 EUR. Es gibt jedoch noch eine weitere Bedingung, die sich danach richtet, ob der Antragsteller bereits eine andere EU-Lizenz aufweisen kann oder nicht. Ist dies der Fall, so muss er lediglich nachweisen, dass er in den vergangenen zwei Jahren 1,5 Millionen EUR umsetzen konnte. Hat der Antragsteller jedoch keine EU-Lizenz, muss er zusätzlich 1,5 Millionen EUR Banksicherheiten nachweisen können. Das schreckt vor allem kleinere und/oder unseriöse Unternehmen ab.
Technische Bedingungen
Zu den technischen Bedingungen ist noch nicht sehr viel bekannt, was mitunter daran liegen dürfte, dass die aktuell zuständige Behörde noch so extrem jung ist. Fest steht jedoch, dass die vormals bestehende Regel, Unternehmen müssten einen Firmensitz in Italien haben, mittlerweile zugunsten anderer europäischen Firmen gekippt wurde.
Wie zuverlässig ist ein Online-Casino in Italien für Sie als Spieler?
Für Sie als Spieler ist ein Casino mit italienischer Lizenz sicher und empfehlenswert. Selbst wenn noch nicht alle Regeln im Internet nachzulesen sind, ist es besonders der Druck der EU, der hierfür europäische Standards sorgt.